Viele Menstruierende haben während ihrer Periode mit einer ganzen Reihe von Symptomen zu kämpfen. Als ob Magenkrämpfe, Unterleibsschmerzen oder Stimmungsschwankungen nicht schon genug wären, leidest du während deiner Menstruation vielleicht auch noch an Durchfall.
Ja genau, frei nach dem Motto: „wenn schon, denn schon“. Wenn sich dein Stuhlgang im Laufe des Zyklus verändert und du das unangenehm (oder auch etwas eklig) findest, keine Bange: Du bist damit nicht alleine. In einer Studie wurde beobachtet, dass ganze 73 % der Teilnehmerinnen in der Zeit vor und während ihrer Periode an gastrointestinalen Beschwerden, sprich an Magen- und Darmproblemen litten. Geklagt wurde unter anderem über Verstopfung und Durchfall. Auch wenn niemand gerne über dieses Thema spricht, ist es vielleicht trostreich zu wissen, dass nicht nur dein Körper mit diesen Veränderungen zu kämpfen hat.
In diesem Artikel erklärt uns Sara Twogood, M.D., Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Kalifornien, USA, warum wir an Durchfall leiden, wenn wir unsere Tage haben, und was dagegen hilft.
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Warum Durchfall und Darmprobleme bei der Periode?
Es ist nicht ganz einfach herauszufinden, was hinter vermehrtem Durchfall und Unterleibsschmerzen während der Periode stecken könnte, da viele Faktoren zusammenspielen. Fest steht jedoch, dass hormonelle, emotionale oder körperliche Veränderungen während deines Menstruationszyklus dein Verdauungssystem ganz schön durcheinanderbringen können. Dies wiederum kann sich auf die Beschaffenheit und die Häufigkeit deines Stuhlgangs auswirken. Bei Menschen mit einem bestehenden Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn oder einer Endometriose können Magen-Darm-Beschwerden wie ein schmerzhafter Stuhlgang, Magenschmerzen sowie Durchfall und Unterleibsschmerzen vor und während der Periode besonders stark ausgeprägt sein.
Durchfall während der Periode: Was steckt dahinter?
Hast du das Gefühl, während deiner Periode öfter Stuhlgang zu haben? Und ist es normal, bei der Periode Durchfall zu haben? Ja, es ist normal und dafür gibt es einen Grund, den wir jetzt genauer unter die Lupe nehmen.
Beim Einsetzen der Periode produziert dein Körper Fettsäuren, die sogenannten Prostaglandine. Diese sorgen dafür, dass sich die glatte Muskulatur der Gebärmutter zusammenzieht, um die überflüssige Schleimhaut aus dem Körper zu befördern. Dadurch kommt es zur Menstruationsblutung. So weit, so gut. Prostaglandine stecken jedoch auch hinter einigen lästigen Symptomen: So kann das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur Magenkrämpfe und damit unangenehme Regelschmerzen verursachen. Doch damit nicht genug: Es ist zudem möglich, dass diese umtriebigen Hormone die Muskulatur im nahe gelegenen Verdauungstrakt beeinflussen. Dies kann dazu führen, dass sein Inhalt schneller als normal ausgeschieden wird, wodurch es dann zu Durchfall kommt. Durchfall kurz vor dem voraussichtlichen Einsetzen der Periode muss also keinesfalls auf eine Schwangerschaft hindeuten. Wie lange aber dauert Durchfall normalerweise bei der Periode?
„Prostaglandine bewirken, dass sich die glatte Muskulatur des Kolons [Teil des Dickdarms] schneller zusammenzieht und aktiver wird. Dadurch verändert sich der Stuhlgang“, erklärt Twogood. „Oft wird der Durchfall während oder kurz vor der Periode wässriger, besonders einen Tag vor Eintritt der Periode und während der ersten zwei bis drei Tage der Monatsblutung.“ Klingt jetzt eigentlich ganz logisch, oder?