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    Periode oder Fehlgeburt – so erkennst du den Unterschied

    Veröffentlicht am 26. September 2023
    Überprüfte Fakten
    Medizinisch geprüft von Allison Rodgers, M.D., Fachärztin für reproduktive Endokrinologie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Fertility Centers of Illinois, Illinois, USA
    Autorin Catriona Innes
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    Wenn du versuchst, schwanger zu werden, bekommst du beim Anblick von Blut in deiner Unterwäsche wahrscheinlich erst mal einen Schreck. Eine Ärztin erklärt uns, wie du herausfindest, ob es sich um deine Periode oder eine Fehlgeburt handelt.

    Du versuchst, schwanger zu werden, oder denkst, dass du vielleicht schon schwanger bist? Wenn du dann Blut in deiner Unterwäsche bemerkst, während deine Periode fällig ist, bringt dich das wahrscheinlich ziemlich aus der Fassung. Du fragst dich vielleicht, ob dieses Blut eine Blutung in der Frühschwangerschaft (z. B. Einnistungsblutung), ein Frühabort oder doch deine Periode ist. Daher ist es ganz natürlich, wenn du anhand von Aussehen und Farbe des Blutes herauszufinden versuchst, ob es sich von deiner normalen Periode unterscheidet.

    Das ist total verständlich. Die Kinderwunschzeit kann schwierig sein und manchmal Angst machen. Um einige deiner Fragen zu beantworten und dich hoffentlich etwas zu beruhigen, haben wir mit Amanda Kallen, M.D., gesprochen. Sie ist außerordentliche Professorin für Geburtshilfe, Gynäkologie und reproduktive Endokrinologie an der Yale University School of Medicine in Connecticut, USA.

    Wie kann man Periode und Fehlgeburt sicher unterscheiden?

    Wir wissen, wie beängstigend es ist, Blut oder Schmierblutungen in der Unterwäsche zu sehen, wenn du versuchst, schwanger zu werden oder denkst, du könntest bereits schwanger sein, auch wenn du noch keinen Schwangerschaftstest gemacht hast. Daher fragst du dich wahrscheinlich, ob man eine Fehlgeburt mit der Periode verwechseln kann. Leider ist es zu diesem frühen Zeitpunkt nahezu unmöglich, eine Periodenblutung und einen frühen Abgang auseinanderzuhalten (in den ersten fünf Schwangerschaftswochen spricht man dabei übrigens von einer biochemischen Schwangerschaft).

    Kallen, M.D., erklärt das so: „Die Symptome einer Periode und einer biochemischen Schwangerschaft sind [zu dieser Zeit in deinem Zyklus] sehr ähnlich.“ Zu diesen Symptomen können vaginale Blutungen und Krämpfe gehören. Mehr dazu erfährst du später. Es ist frustrierend, dass es so viele Überschneidungen bei einem frühen Abort und der Periode gibt. Vor allem, weil sie so unterschiedliche Dinge bedeuten. Es gibt aber einige Möglichkeiten, um Licht in die Sache zu bringen.

    Zuerst empfiehlt Kallen, einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Ein solcher Test ist auch möglich, wenn du gerade Blutungen hast. Fällt der Test negativ aus, kannst du davon ausgehen, dass es sich bei der Blutung um deine Periode handelt. Wenn das der Fall ist, aber die Blutung sich anders als sonst anfühlt (stärker oder schwächer als normal oder unregelmäßig), solltest du es besser ärztlich abklären lassen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.

    Mit dem Periodenrechner von Flo kannst du jederzeit prüfen, wann du mit deiner nächsten Periode zu rechnen hast.

    Ist der Test nach einem Abgang hingegen positiv? Fällt der Test positiv aus, gerate möglichst nicht gleich in Panik. Blutungen in der Schwangerschaft können beängstigend sein. Sie müssen aber nicht unbedingt auf eine Fehlgeburt hinweisen. Schmierblutungen (leichte Blutungen) sind häufig ein frühes Anzeichen für eine Schwangerschaft. „Blutungen in der Schwangerschaft sind sehr häufig“, beruhigt Kallen, M.D. 15 bis 25 % aller Schwangeren haben im ersten Trimester Blutungen. Es könnte sich um eine Einnistungsblutung handeln. Dazu kommt es, wenn sich der Embryo in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.

    Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass die Blutung eine biochemische Fehlgeburt ist. Wenn du denkst, das ist bei dir der Fall, lass dich ärztlich beraten.

    Wie unterscheidet man also Periode und Fehlgeburt? Der Schwangerschaftstest gibt den Ausschlag. „Wenn kein Schwangerschaftstest gemacht wurde, kann man nicht konkret sagen, ob die Blutung eine biochemische Schwangerschaft bedeutet oder deine normale Periode ist“, erklärt Kallen. Und wie immer: Wenn du dir Sorgen machst, wende dich an ärztliches Fachpersonal.

    Anzeichen einer Periode

    Es ist also sehr schwierig, ohne einen Schwangerschaftstest zwischen einer Fehlgeburt und einer Periodenblutung zu unterscheiden. Sehen wir uns mal an, was auf deine Periode hindeuten könnte.

    Unsere Körper sind alle unterschiedlich. Da ist es nachvollziehbar, dass unsere Menstruationszyklen das auch sind. Die Periode kann ungefähr alle 28 Tage kommen. In Zusammenarbeit mit Flo durchgeführte Forschung hat aber gezeigt, dass nur 16 % aller Frauen einen Zyklus dieser Länge haben. Fachleute sehen stattdessen alles zwischen 21 und 35 Tagen als normale Länge für einen Menstruationszyklus an.

    Die Blutung ist eines der wichtigsten Anzeichen dafür, dass deine Periode einsetzt. Sie dauert in der Regel zwei bis sieben Tage – das ist von Mensch zu Mensch und sogar von Periode zu Periode unterschiedlich. Auch die Farbe kann variieren: von rot, wenn die Blutung am stärksten ist, bis braun, wenn sie etwas schwächer ist. Manche Menschen haben stärkere Blutungen als andere. Du weißt, was für dich normal ist. Im Allgemeinen verlierst du aber etwa 30 bis 72 ml Blut (das entspricht etwa 5 bis 12 Teelöffeln). Möglicherweise siehst du bei stärkeren Blutungen auch Blutklumpen oder Gewebe.

    Weitere Anzeichen für deine Periode können Folgende sein:

    • Menstruationskrämpfe – Wahrscheinlich kennst du diese Schmerzen im Unterleib in den Tagen vor und während deiner Periode.
    • Prämenstruelles Syndrom (PMS) – Dabei handelt es sich um eine häufige Erkrankung, die schätzungsweise 3 von 4 menstruierenden Menschen betrifft. Zu den Symptomen gehören Akne, Blähungen, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und geringe Libido.
    • Heißhunger – Hast du während deiner Periode plötzlich Heißhunger auf Schokolade, Kohlenhydrate und süße Getränke? Das können wir voll und ganz nachvollziehen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Art von Heißhunger auf die hormonellen Veränderungen in dieser Zeit zurückzuführen ist.

    Natürlich hat nicht jeder Mensch die gleichen Anzeichen und Symptome für die Periode. Du weißt, was für dich normal ist. Und wenn du Fragen hast oder dir Sorgen machst, ist es wichtig, dass du dich an eine ärztliche Fachperson wendest.

    Auf jeden Fall solltest du es jedoch abklären lassen, wenn du „einmal pro Stunde die Binde wechseln musst, neue, starke oder anhaltende Blutungen, starke Schmerzen, Krämpfe, Schwindel, Schüttelfrost oder Fieber hast oder ohnmächtig wirst“, rät Kallen, M.D. Ärztliches Fachpersonal kann dir auch helfen festzustellen, ob es sich bei deiner Blutung um deine Periode, eine Einnistungsblutung oder eine Fehlgeburt handelt.

    Anzeichen einer Fehlgeburt

    Wie erkennt man nun eine Fehlgeburt im Gegensatz zur Periode? Kallen, M.D., erklärt, zu den Symptomen einer Fehlgeburt im ersten Trimester zählen – ähnlich wie bei der Periode – „starke oder leichte Blutungen, Krämpfe und/oder Schmerzen. Die Symptome können recht unterschiedlich sein: starke oder sehr leichte Krämpfe, manchmal auch ganz ohne Blutung.“

    Bei einer biochemischen Schwangerschaft hast du möglicherweise eine stärkere Blutung mit Blutklumpen oder stärkere Krämpfe als bei deiner normalen Periode. Es gibt keine medizinische Behandlung für eine biochemische Schwangerschaft, aber du kannst dich natürlich an ärztliches Fachpersonal wenden, um dich beraten und beruhigen zu lassen.

    Es ist absolut verständlich, eine biochemische Schwangerschaft als Verlust zu erleben und Traurigkeit, Trauer und Angst zu verspüren. „Das kann eine Achterbahn der Gefühle und der körperlichen Symptome sein“, erklärt Kallen. Sie sagt, nach einer biochemischen Schwangerschaft oder einer späteren Fehlgeburt verspürst du möglicherweise „Trauer, Taubheit, Angst, Traurigkeit und kannst schlecht schlafen oder essen“. Genauso kann es auch sein, fügt sie hinzu, „dass du überhaupt nicht traurig bist“. Es gibt keine richtigen oder falschen Gefühle.

    Es hilft vielleicht auch zu wissen, dass die Wahrscheinlichkeit für wiederholte Fehlgeburten sehr niedrig ist. Nur 1 % der Menschen haben mehrere Fehlgeburten. Wenn das bei dir der Fall ist, könnte es dir helfen, Fachleute im Bereich Endokrinologie und Reproduktionsmedizin um Rat zu fragen.

    Solltest du Fragen zu Abtreibungen haben, findest du auf der Webseite von Flo unter anderem Infos darüber, wie und wann man nach einer Abtreibung wieder schwanger werden kann.

    Wie lange dauert es nach einer Fehlgeburt, bis deine Periode wieder einsetzt?

    Unsere Zyklen sind nicht einheitlich, und nicht anders ist es auch mit dem Einsetzen der Periode nach einem Abort. „Wir gehen von 4 bis 6 Wochen aus“, so Kallen. „Es hängt davon ab, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten war.“

    Schon zwei Wochen nach einer Fehlgeburt kannst du theoretisch wieder schwanger werden. Wenn du nicht direkt wieder schwanger werden möchtest, um erst einmal emotional und körperlich zu heilen, solltest du verhüten. Außerdem ist es sinnvoll, die nächste Periode abzuwarten, damit du deinen Zyklus mit einer App wie Flo verfolgen kannst. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, und es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt für den nächsten Versuch.

    Fazit: Periode oder Fehlgeburt – so hältst du sie auseinander

    Wie wir gesehen haben, sind die Symptome einer Fehlgeburt und der Periode sehr ähnlich, vor allem in den ersten fünf Wochen nach deiner letzten Periode. Ausschlaggebend für die Unterscheidung ist ein positiver Schwangerschaftstest. Vergiss nicht, dass leichte oder mittelstarke Blutungen in der Frühschwangerschaft häufig sind. Diese Symptome bedeuten also nicht unbedingt, dass du eine biochemische Schwangerschaft oder einen frühen Abort hattest. Wenn du Fragen hast oder dir Sorgen machst, wende dich immer an eine ärztliche Fachperson.

    Noch wichtiger: Wenn sich herausstellt, dass du eine Fehlgeburt hattest, mach dir keine Vorwürfe und scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten. „Es ist wichtig, sich so viel Zeit wie nötig zum Trauern zu nehmen – egal, wie weit die Schwangerschaft zum Zeitpunkt des Abgangs fortgeschritten war. Sei nachsichtig mit dir und gib dir keine Schuld“, sagt Kallen, M.D.

    „Bitte zuverlässige Personen aus deinem Umfeld um Unterstützung“, fährt sie fort. „Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können auch sehr hilfreich sein. Wenn du weiter versuchen möchtest, schwanger zu werden, sprich mit ärztlichem Fachpersonal über einen guten Zeitpunkt und eventuell vorher nötige Untersuchungen.“

    Auf der Webseite von Flo findest du weitere Informationen zum Thema Schwangerschaft – unter anderem zum Thema „verkürzter Gebärmutterhals“ und viele weitere Themen.

    Quellen

    „Bleeding during Pregnancy.“ The American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), www.acog.org/womens-health/faqs/bleeding-during-pregnancy. Abgerufen am 22. Dez. 2022.

    „Chemical Pregnancy.“ Cleveland Clinic, https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/22188-chemical-pregnancy. Abgerufen am 22. Dez. 2022.

    „Early Pregnancy Loss.“ The American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), www.acog.org/womens-health/faqs/early-pregnancy-loss. Abgerufen am 22. Dez. 2022.

    Hendriks, Erin et al. „First Trimester Bleeding: Evaluation and Management.“ American Family Physician, Bd. 99, Nr. 3, Feb. 2019, S. 166–74.

    „Implantation Bleeding: Common in Early Pregnancy?“ Mayo Clinic, 19. Apr. 2022, www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/pregnancy-week-by-week/expert-answers/implantation-bleeding/faq-20058257.

    „Overview: Periods.“ NHS, 2020, www.nhs.uk/conditions/periods/.

    „Menstrual Cycle: What’s Normal, What’s Not.“ Mayo Clinic, 6. Dez. 2022, www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/womens-health/in-depth/menstrual-cycle/art-20047186.

    „Menstrual Cramps.“ Mayo Clinic, 30. Apr. 2022, www.mayoclinic.org/diseases-conditions/hair-loss/symptoms-causes/syc-20374938.

    „Miscarriage.“ Mayo Clinic, 16. Okt. 2021, www.mayoclinic.org/diseases-conditions/pregnancy-loss-miscarriage/symptoms-causes/syc-20354298.

    Krishnan, Sridevi et al. „Menstrual Cycle Hormones, Food Intake, and Cravings.“ The FASEB Journal, Bd. 30, Beilage 1, Apr. 2016, https://doi.org/10.1096/fasebj.30.1_supplement.418.6.

    „Premenstrual Syndrome (PMS).“ Mayo Clinic, 25. Feb. 2022, www.mayoclinic.org/diseases-conditions/premenstrual-syndrome/symptoms-causes/syc-20376780.

    „Repeated Miscarriages.“ The American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), www.acog.org/womens-health/faqs/repeated-miscarriages. Abgerufen am 22. Dez. 2022.

    Aktualisierungsverlauf

    Aktuelle Version (26. September 2023)

    Medizinisch geprüft von Allison Rodgers, M.D., Fachärztin für reproduktive Endokrinologie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Fertility Centers of Illinois, Illinois, USA
    Autorin Catriona Innes

    Veröffentlicht am (26. September 2023)

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