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    Brennen in der Vagina beim Sexualverkehr bei Frauen und menstruierenden Menschen: Was könnte die Ursache sein?

    Aktualisiert am 23. Juni 2023
    Überprüfte Fakten
    Medizinisch geprüft von Sara Twogood, M.D., Fachärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie, Cedars-Sinai Medical Group, Kalifornien, USA
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    Wenn die Vagina beim Sex brennt, kann einem das echt den Spaß verderben. Hier erklärt eine Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, was dahinterstecken könnte.

    Autorin: Meg Walters

    Sex soll sich gut anfühlen. Das ist ja der Grund, warum die meisten von uns ihn haben. Für manche Menschen mit Vagina ist Sex aber nicht immer so angenehm, wie er sein sollte. 

    Wenn du manchmal ein Brennen beim Sex verspürst, bist du damit nicht allein. Bei einer Umfrage von 2017 unter mehr als 8.000 Frauen kam heraus, dass 7,5 % – das ist etwa 1 von 13 – schon einmal Schmerzen beim Sex hatten.

    Wenn dir das bekannt vorkommt, möchtest du vielleicht gern eine Lösung finden. Denn Sex soll schließlich wieder Spaß machen, oder? Wir haben Fachleute gefragt, warum es sein kann, dass die Scheide beim Sex brennt – und was du tun kannst, damit dein Sexleben nicht leidet.

    Wobei kann Flo dir helfen?

    Was verursacht ein Brennen beim Sex?

    „Es kann viele Gründe geben, warum die Scheide beim Sex brennt“, erklärt die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Jenna Beckham, M.D. „Zu den möglichen Gründen gehören Infektionen, vaginale Trockenheit, Reizungen oder Erkrankungen wie Vaginismus und Vestibulodynie.“

    Auch wenn du unangenehme brennende Empfindungen beim Sex lieber verdrängen möchtest, ist die Erforschung der zugrundeliegenden Ursache wichtig. „Manche Menschen denken, es handelt sich einfach um eine durch den Sex verursachte Verletzung. Das ist aber nicht immer der Fall“, sagt Charlsie Celestine, M.D. „Es könnte sich auch um eine Infektion oder eine sexuell übertragbare Infektion [STI] handeln, vor allem, wenn das Problem wiederholt auftritt.“

    Nicht nur Brennen beim oder nach dem Sexualverkehr, sondern auch Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen nach dem Sexualverkehr erleben Frauen und menstruierende Menschen immer wieder. In diesen Fällen ist es immer gut, sich ärztlichen Rat einzuholen.

    Sehen wir uns einige der häufigsten Ursachen für Schmerzen beim oder nach dem Sex an.

    • Du hast eine Infektion.

    Viele Infektionen der Vagina können zu einem Brennen oder stechenden Schmerzen beim Sex führen, „z. B. eine Hefepilzinfektion, bakterielle Vaginose oder STIs wie Gonorrhoe oder Chlamydien“, so Beckham.

    Wenn du vermutest, dass du eine Infektion hast, solltest du dich so bald wie möglich ärztlich untersuchen lassen.

    Hefepilzinfektionen, einschließlich Candidose, werden durch die starke Vermehrung von Pilzen in der Vagina verursacht. Das klingt vielleicht ein bisschen eklig, aber eigentlich handelt es sich dabei um eine der häufigsten Ursachen für Entzündungen der weiblichen Genitalien. Neben einem Brennen beim Sex können Hefepilzinfektionen auch weißen Ausfluss und Juckreiz in der Vagina verursachen. Mit einem Antipilzmittel behandelt, sollte sich das Problem nach ein oder zwei Wochen erledigt haben. Auch rosa Ausfluss kommt vor und kann einem ungewöhnlich vorkommen. Sollte dir das seltsam vorkommen, kläre das mit einer ärztlichen Fachperson ab.

    STIs werden in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Die einzelnen Infektionen verursachen unterschiedliche Symptome. Häufig sind jedoch Veränderungen deines Ausflusses, Knoten an den Genitalien oder in der Nähe davon, Juckreiz, Warzen oder Ausschlag an den Genitalien und Schmerzen bei oder nach dem Sex. Wenn du vermutest, dass du eine STI hast, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen. „Lass es medizinisch abklären, wenn du nach dem Geschlechtsverkehr ungewöhnlichen Ausfluss feststellst oder denkst, dass du dich mit einer STI angesteckt haben könntest“, rät Beckham.

    Manchmal können auch hormonelle Verhütungsmittel der Auslöser für Zwischenblutungen oder Veränderungen des Ausflusses sein. Solltest du Probleme mit hormonellen Verhütungsmethoden haben, findest du hier weitere Informationen zu nicht-hormonellen Verhütungsmitteln.

    • Du leidest unter vaginaler Trockenheit.

    Beim Sex produziert die Vagina selbst ein natürliches Gleitmittel. In anderen Worten: Du wirst „feucht“. Die Menge an Feuchtigkeit entspricht nicht unbedingt der Stärke der Erregung (du kannst beispielsweise erregt und trocken sein oder feucht und nicht erregt). Doch diese Feuchtigkeit ist wichtig, da sie die unangenehme Reibung beim Eindringen vermindert. Ohne sie kann Sex recht schmerzhaft sein – es kann sogar anfangen zu brennen.

    Vaginale Trockenheit kann „bei zu wenig Erregung und Vorspiel auftreten“, erklärt Beckham. „Oder sie könnte „mit hormonellen Veränderungen in deinem Zyklus (meist in der Perimenopause) oder mit Medikamenten zusammenhängen“, ergänzt sie.  

    Wenn du mit der Einnahme neuer Medikamente wie Antihistaminika, Betablockern oder Medikamenten zum Abschwellen der Schleimhäute begonnen hast, lies die Packungsbeilage oder frage ärztliches Fachpersonal, ob das der Grund für das Brennen sein könnte.

    Auch wenn vaginale Trockenheit generell kein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung ist, sollte es trotzdem abgeklärt werden. Wenn fehlende Erregung die Ursache ist, wird es Zeit für ein ehrliches Gespräch in deiner Partnerschaft über deine sexuellen Wünsche und Vorlieben. Falls hormonelle Umstellungen oder Medikamente dafür verantwortlich sind, hilft dir ein Arztbesuch, die genaue Ursache zu finden.

    Wenn du denkst, dein Brennen nach dem Sex könnte durch vorübergehende vaginale Trockenheit verursacht werden, gibt es eine einfache Lösung: Kauf dir erst mal ein gutes Gleitmittel.

    • Du reagierst gereizt oder allergisch auf etwas.

    Wenn deine Vagina oder äußere Genitalien gereizt sind, verstärken die Berührungen und die Reibung beim Sex diese Reizung wahrscheinlich noch. Und das führt – du ahnst es – zu einem spürbaren Brennen. 

    Reizungen der Vagina und Vulva können verschiedenste Ursachen haben. Einige davon sind „Stoffe, Seifen, Lotionen oder Gleitmittel“, erklärt Beckham. Die Vagina reinigt sich selbst, daher braucht sie nicht mit speziellen Produkten oder Lotionen ausgewaschen zu werden. Auch Produkte, die speziell für die Reinigung der Vagina vermarktet werden, können das bakterielle Gleichgewicht und den pH-Wert durcheinanderbringen. Und das wiederum kann Reizungen verursachen. Das Waschen der Vulva (der äußeren Öffnung der Vagina) mit Wasser und milder Seife ist normalerweise in Ordnung. Wenn du aber in letzter Zeit ein neues Duschgel oder eine neue Bodylotion ausprobiert hast, lass sie ein paar Tage weg, um zu sehen, ob die Vagina weiterhin beim Geschlechtsverkehr brennt.

    • Du gehst auf die Menopause zu.

    Wir alle wissen, dass die Menopause starke körperliche Auswirkungen hat. Während der Perimenopause (der Übergangszeit vor der Menopause) und nach der Menopause spielen deine Hormone verrückt. Dein Körper muss sich nämlich daran gewöhnen, dass nicht mehr jeden Monat eine Eizelle freigesetzt wird und der Östrogenspiegel sinkt. Du kennst wahrscheinlich einige der klassischen Symptome der Menopause, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Doch vielleicht ist dir nicht klar, dass auch vaginale Trockenheit und Schmerzen beim Sex gegen Ende der Perimenopause häufig vorkommen.

    „Die Behandlung ist sowohl mit rezeptfreien als auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten möglich“, so Celestine. „Rezeptfrei gibt es Befeuchtungscremes für die Vagina und Gleitmittel, die beim Geschlechtsverkehr angewendet werden können. Es gibt auch verschreibungspflichtige Befeuchtungsmittel und vaginal anzuwendendes Östrogen, das gegen die Trockenheit helfen kann.“

    • Du hast eine Erkrankung, z. B. Vaginismus oder Vestibulodynie.

    Wenn das Brennen beim Sex für dich nicht neu ist, hast du möglicherweise eine Erkrankung, die den Sex schmerzhaft macht. 

    Beim Vaginismus spannen sich die Muskeln der Vagina beim Eindringen unwillkürlich an und verkrampfen. Dadurch kann Sex unglaublich schmerzhaft und manchmal sogar unmöglich werden. Vestibulodynie dagegen ist die medizinische Bezeichnung für chronische Schmerzen am Eingang (dem „Vestibulum“) der Vagina. Die genauen Ursachen für Vaginismus und Vestibulodynie sind noch unbekannt.

    Wenn du eine dieser Erkrankungen hast, ist es etwas komplizierter, das Brennen beim Sex in den Griff zu bekommen. Gib die Hoffnung aber nicht auf, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Krankheiten zu behandeln und unter Kontrolle zu behalten.

    Deine medizinische Fachperson wird dir erklären, welche Möglichkeiten du hast. Dazu gehören:

    • Sensate-Focus-Sexualtherapie (Sensualitätstraining mit Übungen für sinnliche, nicht-sexuelle Berührungen)
    • Physiotherapie
    • Kognitive Verhaltenstherapie
    • Lokal anzuwendende Cremes
    • Verschreibungspflichtige Schmerzmittel

    Was solltest du tun, wenn du bei oder nach dem Sex ein Brennen verspürst?

    Schmerzen oder Brennen beim Sex machen keinen Spaß und manchmal auch ein bisschen Angst, vor allem wenn du diese Symptome noch nie hattest. Doch keine Sorge: In den meisten Fällen gibt es eine einfache Lösung. „Du solltest dich ärztlich beraten lassen“, rät die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Jenna Beckham. „Überlege vor dem Arztbesuch, ob sich etwas verändert hat oder anders war, wenn das ein neues Symptom ist“, sagt sie.

    Vor dem Termin kannst du auch selbst ein paar Sachen ausprobieren, vor allem wenn das Brennen erst vor Kurzem begonnen hat. „Versuch es beim Sex mit etwas Gleitmittel – gut sind Mittel auf Wasserbasis oder sogar Olivenöl oder Kokosöl“, so Beckham. „Neue Seifen oder Lotionen solltest du nicht weiter verwenden, und auch keine neue Kleidung oder neue Stoffe tragen.“

    Brennen beim Sex: Fazit

    Wenn deine Vagina beim oder nach dem Sex brennt, bleib erst mal ganz ruhig. Wenn du besonnen an die Lösung des Problems herangehst und dich dabei ärztlich beraten lässt, hast du sicher bald wieder so richtig Spaß im Bett.

    Es kommt auch vor, dass Frauen und menstruierende Personen Blutungen nach dem Sexualverkehr feststellen. Kläre auch diese mit einer ärztlichen Fachperson ab, sollten sie dir auffallen.

    Hast du dich schon immer gefragt, was eigentlich Squirting ist? Auf der Webseite von Flo findest du Informationen zur weiblichen Ejakulation – auch Squirting genannt – und vielen weiteren Themen.

    Quellen

    Mitchell, Kirsten R. et al. „Painful Sex (Dyspareunia) in Women: Prevalence and Associated Factors in a British Population Probability Survey.“ BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology, Bd. 124, Nr. 11, Okt. 2017. Wiley Online Library, https://doi.org/10.1111/1471-0528.14518.

    Institute for Quality and Efficiency in Health Care (IQWiG). „Vaginal Yeast Infection (Thrush).“ Informed Health, 2019, www.informedhealth.org/vaginal-yeast-infection-thrush.html.

    Santoro, Nanette. „Perimenopause: From Research to Practice.“ Journal of Women’s Health, Bd. 25, Nr. 4, 1. Apr. 2016, S. 332–39. PubMed Central, https://doi.org/10.1089/jwh.2015.5556.

    „Menopause.“ NHS, 29. Aug. 2018, www.nhs.uk/conditions/menopause/. Abgerufen am 7. Feb. 2022.

    „Vaginismus.“ Cleveland Clinic, 28. Okt. 2020, https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/15723-vaginismus. Abgerufen am 7. Feb. 2022.

    „Vestibulodynia.“ Baylor College of Medicine, www.bcm.edu/healthcare/specialties/obstetrics-and-gynecology/ob-gyn-conditions/vestibulodynia. Abgerufen am 7. Feb. 2022.

    „Sexually Transmitted Infections (STIs).“ NHS, 25. Juni 2021, www.nhs.uk/conditions/sexually-transmitted-infections-stis/. Abgerufen am 8. Feb. 2022.

    Aktualisierungsverlauf

    Aktuelle Version (23. Juni 2023)

    Medizinisch geprüft von Sara Twogood, M.D., Fachärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie, Cedars-Sinai Medical Group, Kalifornien, USA

    Veröffentlicht am (28. Juni 2023)

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