Stell dir vor: Du hattest gerade Sex mit einem*einer Partner*in und gehst – vernünftig wie du bist – auf die Toilette, um keinen Harnwegsinfekt zu riskieren. Beim Abwischen bemerkst du jedoch Blut auf dem Toilettenpapier.
Wenn dir diese Situation bekannt vorkommt, weißt du, wie beunruhigend das sein kann. Wahrscheinlich schießen dir tausend Gedanken durch den Kopf und du fragst dich, was mit dir los ist. Falls es dich tröstet: Du bist bei Weitem nicht die Einzige, der das passiert! Bis zu 9 % der menstruierenden Menschen haben Blutungen nach dem Sex erlebt. „Bei vielen Personen kommt es ab und an zu diesen Blutungen und sie bedeuten meist auch nichts Schlimmes“, erklärt Jennifer Boyle, Fachärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie am Massachusetts General Hospital in den USA.
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Also nur keine Panik: Kontaktblutungen bzw. postkoitale Blutungen – das ist der medizinische Fachbegriff für vaginale Blutungen außerhalb der Menstruation, wenn sie unmittelbar nach dem Sex auftreten – sind nichts Ungewöhnliches und in sehr vielen Fällen kein Grund zur Sorge. Nichtsdestotrotz solltest du dich an deine ärztliche Fachperson wenden, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.
Jennifer Boyle erklärt dir in diesem Artikel, warum es nach dem Liebesspiel zu Blutungen kommen kann und was du bei Blutflecken auf den Laken tun solltest. Das Wichtigste zuerst: Was ist eigentlich eine postkoitale Blutung bzw. Kontaktblutung?
Du fragst dich, wie lange Spermien bis zur Eizelle brauchen und wann es sich um Einnistungsblutungen handeln könnte? Dazu und zu vielen weiteren Themen erfährst du auf unserer Webseite mehr.
Was ist eine Kontaktblutung bzw. eine postkoitale Blutung?
Eine Kontaktblutung wird auch postkoitale Blutung genannt. Nun ist „Koitus“ kein Begriff, der uns im Alltag ständig begegnet. Er klingt auch nicht sonderlich sexy oder irgendwie antörnend. Aber im Grunde ist Koitus nur das lateinische Wort für Sex. Eine postkoitale Blutung ist demnach der medizinische Fachbegriff für Blutungen, die während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten können. In medizinischen Fachkreisen sagt man auch Kontaktblutung dazu. Es handelt sich also um eine Blutung, die nicht deine Menstruation ist.
Wenn du nach einem Intimkontakt Blut auf den Bettlaken bemerkst, schrillen sicherlich die Alarmglocken, vor allem wenn du nicht sicher bist, woher das Blut stammt. Es ist total verständlich, dass du dich erschrickst, aber vielleicht beruhigt es dich, wenn du weißt, wo das Blut herkommen könnte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt es entweder aus der Gebärmutter, dem Gebärmutterhals oder der Vagina oder es stammt von anderen Organen bzw. anderem Gewebe in oder um die Vagina herum, wie z. B. dem Anus. Die Ursachen sind vielfältig. Es kann z. B. an sexuell übertragbaren Infektionen, Verletzungen der Vagina oder vaginale Trockenheit liegen. Aber dazu später mehr.